Lederpflege – die Basics
Zubehör aus Leder ist im Reitsport traditionell verwurzelt. Vom Sattel über die Trense bis hin zum hochwertigen Reitstiefel wird das Naturmaterial rund um Pferd und Reiter verarbeitet. Doch welche Eigenschaften machen das Leder so beliebt? Und warum nimmt die Pflege so einen hohen Stellenwert bei diesem Material ein?
Leder ist nicht gleich Leder – Lederarten und ihre Eigenschaften
Leder ist ein Naturmaterial, das aus Tierhäuten gewonnen wird. In mehreren Herstellungsschritten wird die Rohhaut zum Endprodukt für die Produktion von Reitbekleidung und Pferdezubehör. Der wichtigste Schritt bei der Produktion ist das Gerben. Nach einer intensiven Vorbehandlung wird das Leder durch das Gerben konserviert. Dies erfolgt heutzutage meist mithilfe der Chromgerbung, die im Gegensatz zur ursprünglichen pflanzlichen Methode, nur wenige Tage in Anspruch nimmt.
Im Anschluss wird das Leder getrocknet und kann dann weiterverarbeitet werden. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um dem Material den letzten Schliff zu verpassen, wie z.B. durch Farbauftrag, Beschichtung, Glätten der Oberfläche, Prägung usw.
Doch wie genau kommen die unterschiedlichen Lederarten zustande? Wir erklären, welche Leder in unserem Sortiment am häufigsten verwendet werden und was sie auszeichnet.
Glattleder
Als Glattleder bezeichnet man alle Lederarten, die aus dem Narbenspalt (= Aussenseite der Tierhaut) gewonnen werden. Hierbei fällt die Narbung (= Oberflächenstruktur des Leders) je nach Lederart unterschiedlich aus. Glattleder wird im Reitsport sehr häufig verarbeitet, da es sehr belastbar ist und die glatte Oberfläche schmutzabweisend ist.
Verwendung: Sättel, Zaumzeug, Halfter, Hilfszügel, Reitstiefel, Lederhüte
Haptik: glatt und kühl
Eigenschaften: schmutz- und wasserabweisend, belastbar und robust
Varianten: Fettleder, das zusätzlich geölt und/oder gewachst wird
Ausgewählte Produkte aus Glattleder
Rauleder
Rauleder wird im herkömmlichen Sprachgebrauch oft als Wildleder bezeichnet. Dabei handelt es sich bei Wildleder ausschliesslich um Leder, das aus Wildtieren gewonnen wird. Je nach verwendeter Spaltart wird Rauleder in Veloursleder (= aus dem Fleischspalt gewonnen oder Rückseite des Glattleders) und in Nubukleder (= geschliffenes Glattleder aus dem Narbenspalt) unterteilt.
Verwendung: Reitstiefel, Sitzfläche & Pauschen von Sätteln, Westernchaps
Haptik: warm, samtig, weich
Eigenschaften: hoher Tragekomfort, atmungsaktiv, Schutz gegen Kälte, robust aber empfindlich für UV-Strahlung, Flecken und Kratzer
Varianten: Wildleder, Nubukleder, Veloursleder
ausgewählte Produkte aus Rauleder
Kunstleder
Was früher mangelnde Qualität suggeriert hat, erfreut sich heute immer grösser werdender Beliebtheit – das Kunstleder ist mittlerweile eine kostengünstige Alternative zum echten Leder. Das Hauptargument für die höhere Nachfrage nach Kunstlederprodukten resultiert zudem auch aus dem grösser werdenden Tierschutz- und Umweltbewusstsein. Die Textilindustrie konnte mit den Jahren die Optik des Materials so verfeinern, dass auf den ersten Blick eine Unterscheidung zwischen echtem und Kunstleder kaum möglich ist. Die Grundlage bildet ein einfaches Textilgewebe, auf dem eine Oberfläche aus PVC oder PU aufgetragen wird.
Verwendung: Reitstiefel, Sättel, Pferdezubehör, Besatz auf Reithosen, Reithandschuhe
Haptik: je nach Verarbeitung analog zu Rauleder oder Glattleder
Eigenschaften: preisgünstig & pflegeleicht, allerdings kommt das Material nicht an die natürlichen Eigenschaften von Echtleder heran (Atmungsaktivität, Robustheit, Wärmeisolierung, etc.)
Varianten: SYLKA