Husten beim Pferd: Wenn das Pferd inhalieren muss
Nicht jeder Pferdehusten ist gleich ein Alarmsignal, beispielsweise das kurze Abhusten beim Antraben oder nach dem Wälzen. Dennoch solltest du es nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn das Pferd zu husten beginnt. Der Husten selbst ist zwar keine Krankheit, aber ein Symptom und Schutzreflex und ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich Schleim in der Lunge bildet und ablagert. Werden Abweichungen von der normalen Atmung nicht ernst genommen, besteht die Gefahr einer chronischen Bronchitis, beim Pferd auch COPD, Dämpfigkeit oder Equines Asthma genannt.
Warum husten so viele Pferde? Ursachen von Husten beim Pferd
Der Husten selbst ist keine Krankheit, sondern ein Schutzreflex, damit sich der Schleim nicht in der Lunge festsetzt. Das bedeutet, dass der Schleim und Hustenreiz eine Reaktion auf äussere Effekte oder innere Infekte ist. Folgende Punkte können daher Ursachen für Pferdehusten sein:
- Zu wenig Bewegung
- Verstaubtes, kontaminiertes Heu oder Einstreu
- Dicke Stallluft ohne Frischluftzufuhr: Ammoniak reizt die Atemwege und Schleimhäute und stört die Abwehrfunktion
- Virusinfekt, bakterielle Infektion, Lungenwürmer
- Unnötiges Eindecken schadet dem Immunsystem
- Allergien
- Verschleppen von akutem Husten
Im Winter husten Pferde besonders häufig, da die Luftfeuchte und der Luftdruck ansteigen und damit auch die Belastung auf die Lunge steigt. Auch die hohe Staubbelastung, der geringe Luftaustausch und wenig Bewegung belasten die Pferdelunge zusätzlich.
Viele Pferdebesitzer beobachten auch ein Husten beim Antraben oder dem ersten Galopp. Hustet das Pferd einige Meter ab und beruhigt sich dann wieder, muss das nicht zwingend ein Alarmsignal sein. Hierbei kann das Zwerchfell blockiert sein, was tiefes Einatmen verhindert und schliesslich zum Husten führt. Selbiges gilt, wenn das Pferd nach dem Wälzen hustet. Frage hierzu deinen Tierarzt.
Typische Symptome von Pferdehusten
- Husten, produktiv/verschleimt oder trocken
- Leistungsminimierung und Mattigkeit
- Erschwerte Atmung
- beim Atmen angespannte Bauchmuskeln, Dampfrinne
- Schleim/Auswurf
- weisser Nasenausfluss
- Appetitlosigkeit
Geht der akute Husten in einen chronischen Husten über, weil sich die Haltungsbedingungen nicht verbessern oder der akute Husten nicht behandelt und vom Pferd „verschleppt“ wird, bleiben Husten und Leistungsminderung, die Symptome wie Fieber, Auswurf und Appetitlosigkeit aber verschwinden. Im weiteren Verlauf verdicken die Lungenbläschen, weshalb diese nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen können. Das Pferd beginnt aufgrund der verringerten Lungenkapazität die Luft aktiv aus dem Bauch zu pressen. Das Pferd wird „dämpfig“, erkennbar an der Dampfrinne entlang des Bauches und dem Gewichtsverlust des Pferdes. Bei einem chronischen Husten stirbt Lungengewebe ab und es kann zu lebensbedrohlichen Asthmaanfällen kommen.
Wir halten daher fest: Bereits bei leichten Symptomen eines akuten Hustens beim Pferd solltest du zwingend handeln.
Wie wird Husten beim Pferd behandelt?
Die Art der Behandlung sollte stets und allein durch einen Tierarzt erfolgen, denn wie wir bei den Symptomen gesehen haben, kann eine fehlende oder falsche Behandlung schnell zu lebenseinschränkenden oder gar -bedrohlichen Lungenveränderungen führen.
Nachdem der Tierarzt anhand einer ausführlichen Anamnese eine Diagnose gestellt hat, geht es an die entsprechende Behandlung. Hier können je nach Krankheitsbild Schleim- oder Krampflöser, Entzündungshemmer, Bronchienerweiterer, eine Lungenspülung oder bei bakteriellen Infekten Antibiotika sinnvoll sein, die auf unterschiedlichen Wegen verabreicht werden können.
Weiterhin kann Inhalieren den Husten beim Pferd lösen bzw. verhindern, dass sich der Schleim verfestigt und die Atemwegsprobleme verschlimmert. Neben vom Tierarzt verschriebenen Medikamenten zum Inhalieren, kann bereits eine simple Kochsalzlösung die Atemwege befeuchten, trockenen Husten lindern und den Auswurf fördern.
Wichtig!
Reinige nach jedem Inhalieren alle Gerätschaften und Hilfsmittel gründlich mit heissem Wasser! Sonst gelangen beim nächsten Inhalieren Krankheitserreger zurück in die Lunge. Lass alles vor der nächsten Nutzung komplett trocknen, um die Bildung und Vermehrung von Schimmel, Pilzen, Bakterien & Co. zu vermeiden.
Unser Tipp: Möchtest du den Atemwegen deines Pferdes in der kalten Jahreszeit etwas Gutes tun, empfehlen wir das Inhalieren mit dem Bronchio-Wohl-Stall- und Inhalierspray. Dieses kannst du nicht nur in der Stallgasse versprühen, für ein besseres Stallklima und vorbeugend in Herbst und Winter, du kannst es auch als Lösung zum Inhalieren nutzen. Kunden berichten, wie sehr ihre Pferde dabei entspannen und die ätherischen Öle geniessen. Ideal zur Vorbeugung und Unterstützung der Atemwege in der nasskalten Jahreszeit.
Sollte du dein Pferd bei Husten bewegen? Sorge für dosierte Bewegung, damit sich der Schleim lösen kann. Übertreibe aber nicht und höre auf dein Pferd, denn die verkrampfte Atemmuskulatur kann dem Pferd stark zusetzen.
Dem Husten beim Pferd vorbeugen
Noch besser als eine schnelle und effektive Behandlung eines akuten Hustens beim Pferd ist, den Husten gar nicht erst entstehen zu lassen. Neben einer gesunden Pferdehaltung mit ausreichend Frischluftzufuhr, täglichem Ausmisten für ein gesundes Stallklima, viel Bewegung, die dem Stoffwechsel und der Lunge des Pferdes guttun, kannst du die Atemwege des Pferdes auch mit Kräutern und Supplementen unterstützen. Besonders in der Winterzeit kannst du mit zugefütterten Vitaminen und anderem Zusatzfutter das Immunsystem des Pferdes stärken.
In Herbst und Winter ist eine Unterstützung für das Immunsystem wichtig. Vitamine sind hierfür das A&O. Hagebutten sind eine absolute Vitamin C Bombe, die im Winter auf keinen Fall fehlen darf. Aber auch Schwarzkümmel und Karotten können, wie du in unserem Ratgeber über 15+ Superfoods für Pferde lesen kannst, immunstärkend wirken. Lies hier ausserdem, wie du das Immunsystem des Pferdes im Winter stärken kannst.
für ein starkes Immunsystem bei Pferdehusten
Hustenkräuter für Pferde
Willst du den Husten des Pferdes lösen oder den Hustenreiz lindern, können Kräuter als Tee oder Saft wie bei uns Menschen helfen. Typische Hustenkräuter sind Thymian, Kamille, Salbei oder auch Spitzwegerich. Du kannst diese trocken im Futter verfüttern oder mit heissem Wasser aufgiessen und ziehen lassen. Den Sud verfütterst du dann lauwarm über das Kraftfutter oder das Mash gegeben. Es gibt aber auch Kräutermischungen zum Saft verarbeitet. Bei wählerischen Pferden können Kräutersäfte die bessere Wahl sein, weil sie eine höhere Futterakzeptanz aufweisen.
Mit Kräutern Pferdehusten lindern
Weitere Futtermittel für gesunde Bronchien findest du bei unserem Pferdefutter: