Ratgeber Dualaktivierung

Fast in jedem Stall sind sie mittlerweile zu Hause – die Dual-Gassen, die sozusagen zum Markenzeichen der Dualaktivierung geworden sind. Entwickelt hat die blau-gelben Balken Michael Geitner, der auf der Grundlage der besonderen Farbwahrnehmung unserer Pferde ein ganzes Trainingskonzept erstellt hat.

Michael Geitner mit Pferd

Um das Prinzip der Dualaktivierung zu verstehen, sollten wir uns erst einmal dem Sehsinn des Pferdes zuwenden. Pferde nehmen Farben anders wahr als wir Menschen. Der Grund liegt in der Netzhaut, die mithilfe der sogenannten Zapfen das Farbensehen ermöglicht. Während Menschen über drei Zapfentypen (= trichromatisches Sehen) verfügen, die jeweils für die Wahrnehmung der Farben Rot, Grün und Blau verantwortlich sind und anhand dieser Rezeptoren jede beliebige Farbe sehen können, haben Pferde durch das dichromatische Sehen eine eingeschränkte Farbwahrnehmung. Ihre Netzhaut beherbergt ausschließlich Zapfen für das Erkennen von blauen und grünen Farbnuancen. Die fehlenden Rotrezeptoren sorgen dafür, dass Rot- und Orange-Töne als Gelbgrau interpretiert werden. So ergibt ein Farbspektrum, das die Farben Gelb und Blau besonders intensiv wirken lässt.

Farbspektrum Pferd

Die Verwendung von blauen und gelben Elementen auf dem Reitplatz macht die Objekte somit nicht nur für Pferde besser sichtbar, es wurde auch schon wissenschaftlich erwiesen, dass die Gehirnaktivität durch blaue und gelbe Sehreize erhöht wird, was sich wiederum positiv auf die Motivation und Konzentration des Pferdes auswirkt. Auch die Verknüpfung der beiden Gehirnhälften wird gefördert, sodass auch die Balance und das Lernvermögen gesteigert werden.

Michael Geitner hat sich diese Besonderheit zu Nutze gemacht und seine Trainingskonzepte anhand dieser Erkenntnisse aufgebaut. Beginnend mit der Positionsarbeit wird durch weitere Methoden wie z.B. dem Fahnentraining, oder der (Doppel-)Longenarbeit im blau-gelben Parcours auf den Erfolgen aufgebaut. Aber auch geritten kann die Dualaktivierung eine abwechslungsreiche Ergänzung zur herkömmlichen Arbeit im Sattel sein.

Arbeit mit den Dual-Gassen

Grundlagen der Dualaktivierung

Die erste Grundvoraussetzung für die Dualaktivierung ist, sich intensiv mit der Trainingsmethode auseinanderzusetzen. Michael Geitner hat die Konzepte, die er entwickelt hat, in ausführlichen Ratgebern niedergeschrieben. Wer noch nicht viel Erfahrung mit der Bodenarbeit hat, kann durch einen lizenzierten Dualaktivierungs-Trainer ein solides Basis-Wissen zur Arbeit mit den Dual-Gassen aufbauen und die ersten Übungen gemeinsam unter Anleitung erarbeiten.

Michael Geitner baut sein Konzept in mehreren Stufen auf. Die Übungen werden grundsätzlich nur in den Gangarten Schritt und Trab durchgeführt. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass Mensch und Pferd motiviert sind und konzentriert mitarbeiten.

Die Vorbereitungen für die Dualaktivierung, wie z.B. das Legen eines Parcours, sind nach Geitner bereits eine ideale mentale Vorbereitung, um fokussiert in die Arbeit mit dem Pferd zu starten. Während des Trainings sind nach dem Konzept von Michael Geitner viele Rechts-Links-Wechsel besonders wichtig, um die Aktivierung der beiden Gehirnhälften zu fördern. Hierdurch lernt das Pferd, sich auszubalancieren und seine Bewegungen zu koordinieren.

Eingeteilt wird das Training in sechs Einheiten à 3 Minuten. Diese werden durch 1-minütige Ruhepausen unterbrochen. Die ersten beiden Trainingsintervalle werden im Schritt durchgeführt. Danach geht man in die Trabarbeit über. Auch wenn das Zeitsystem dem Training einen festen Rahmen verleiht, sollte man nichtsdestotrotz stets auf Signale der körperlichen und geistigen Erschöpfung beim Pferd achten, um es nicht zu überfordern.

Doch zunächst ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und Trainingsschritte der Dual-Aktivierung:

Positionsarbeit

An erster Stelle steht die sogenannte Positionsarbeit. Hierbei soll das Pferd nicht nur mithilfe von Strick und Halfter geführt werden, es soll anhand von gezielten Führübungen Vertrauen aufbauen und akzeptieren, dass der Mensch die Führung übernimmt und dabei auch immer die richtigen Entscheidungen im Sinne des Pferdes trifft, sodass sich das Pferd auf seinen Partner verlassen kann.

Stellt das Pferd diese Souveränität in Frage, wird dies immer wieder durch Versuche bemerkbar, in den „Bereich“ des Menschen einzutreten.

Die Fahnenarbeit

Die Fahne wird eingesetzt, um die Gehirnhälften gleichmäßig zu aktivieren und zur Mitarbeit zu motivieren. Eine erste Übung ist, das Pferd in gleichmäßigem Tempo durch die Dualgassen laufen zu lassen. Dabei läuft der Mensch rückwärts vor dem Pferd mit und bewegt die Fahne abwechselnd von links nach rechts. Ziel ist, dass das Pferd aufmerksam der Fahne mit seinen Augen folgt und Kopf und Hals zur Fahne hin bewegt.

Longenarbeit

Hier beginnt die Arbeit im Parcours. Eine beliebte erste Übung ist die Arbeit in der Quadratvolte, in der das Pferd im Zirkel durch vier quadratisch positionierte Dual-Gassen geführt wird. Indem es durch die Gassen bewegt wird, muss es sich geraderichten beim Verlassen der Gassen in der Viertel-Volte in Stellung und Biegung gehen.

Eine weitere Möglichkeit der Dualaktivierung ist die Arbeit an der Doppellonge, das sogenannte Longe-Walking. Nach Michael Geitners Konzept wird gebisslos trainiert. Außerdem wird ebenfalls mit den Dualgassen und weiteren Parcours-Elementen wie Pylonen gearbeitet.

Dualaktivierung im Sattel

Die blau-gelben Trainingshilfen wie die Dual-Gassen oder blau-gelbe Pylonen kann man sich auch bei der dressurmäßigen Arbeit zu Nutze machen. Die gerittene Arbeit im Parcours fördert Balance, Koordination und Konzentration. So können mithilfe der Dual-Gassen auch Dressurlektionen erlernt und trainiert werden, sodass diese später auch ohne Parcours sicher abgefragt werden können.

Das Zubehör – was benötige ich für die Dualaktivierung?

Pferd wird durch Dual-Gassen und Pylonen longiert

Der Parcours

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für den Parcoursaufbau nach Geitner. Ideen und Inspirationen findet man auch in den Büchern zur Dualaktivierung. Zum Aufbau der Parcours benötigt man folgende Materialien:

  • Dual-Gassen
  • Dual-Aktivierungs-Pylonen

Zudem eignen sich ergänzend:

  • Cavaletti-Blöcke in blau und gelb
  • Schaumstoffnudeln in blau und gelb
  • eine Plane in einer der Signalfarben
  • Equiplace
Dualaktivierungs-Parcours

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Dual-Gassen

Dual-Gassen

Die Dual-Gassen sind mit Schaumstoff gefüllt, sodass das Pferd es nicht als unangenehm empfindet, wenn es versehentlich mit den Hufen anstößt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Hindernisstangen können die drei Meter langen Gassen auch nicht wegrollen. Außerdem gestaltet sich der Aufbau der Parcours mit den leichten Gassen einfacher. Für ein effektives Training bieten sich 4-8 Gassen an. Die Pylonen sind eine ideale Ergänzung zu den Dual-Gassen. Das Pferd nimmt die Pylonen durch die Höhe noch besser wahr. Um den Reitplatz noch kreativer zu gestalten, bieten sich auch weitere Elemente an, wie z.B. Cavaletti-Blöcke oder auch Schaumstoffnudeln.

Equiplace

Eine Besonderheit im Dualaktivierungs-Parcours ist der sogenannte Equiplace, den Michael Geitner entwickelt hat. Dabei handelt es sich ebenfalls um Schaumstoffbalken, die quadratisch auf den Boden gelegt werden und dem Pferd einen optisch abgegrenzten Ruheraum zwischen den Trainingsintervallen bieten sollen.

Equiplace
Geitner Aktivierungsfahne

Weiteres Zubehör für die Dual-Aktivierung

Das Fahnentraining sieht Michael Geitner als Einstieg in die Dualaktivierung. Die Geitner Aktivierungsfahne kann sowohl beim Führtraining als auch bei der Longen-Arbeit als Hilfsmittel verwendet werden und dem Pferd durch den optischen Reiz zur korrekten Stellung und Biegung zu verhelfen.

Das Geitner Trainingshalfter eignet sich besonders zum Führtraining, aber auch zum Longieren und für erfahrene Reiter zum gebisslosen Reiten. Der Nasenriemen ist mit den Ringen verbunden, weshalb Druck entsteht, sobald das Pferd am Strick zieht. Eine Einwirkung ist somit jederzeit möglich. Das Halfter eignet sich nicht zum Anbinden des Pferdes, da es sich in einer Paniksituation verletzen könnte. Dazu passend kann der Geitner Trainingsstrick verwendet werden, der sich mit seiner Länge von vier Metern ideal zur Positionsarbeit und zum Führtraining in Parcours eignet.

Für die Longenarbeit nach Geitner ist der Kappzaum empfehlenswert. Wie viele der von Michael Geitner entwickelten Produkte ist auch er multifunktional und kann auch als gebisslose Zäumung, aber auch zum Führen eingesetzt werden. Im Kontrast zu den herkömmlichen Kappzäumen ist der Geitner Kappzaum aus leichtem BioThane-Material und passt sich somit dem Pferdekopf ideal an. Außerdem verfügt ist der Nasenriemen flexibel. Wer in das Longe-Walking einsteigen möchte, kann den Kappzaum in Kombination mit der Geitner Doppellonge anwenden. Die Doppellonge ist kürzer als die herkömmlichen Exemplare und somit auch bestens für Einsteiger geeignet.

Geitner Kappzaum